Nach tödlichem Unfall auf A8: Die Ursache ist noch ein Rätsel

Die Polizei hat die Fahrzeuge nach der Kollision bei Burgau sichergestellt. Filmende und fotografierende Gaffer gab es wohl nicht. Die Rettungsgasse bleibt aber schwierig.

Nach tödlichem Unfall auf A8: Die Ursache ist noch ein Rätsel

Warum am Donnerstagnachmittag ein Autofahrer auf der A8 bei Burgau in das Heck eines Lastwagens gefahren ist, stellt die Polizei noch vor ein Rätsel. Bei dem Unfall war der 57-Jährige aus dem Raum Esslingen lebensgefährlich verletzt und sein Beifahrer, 25 Jahre alt, getötet worden. Der Leiter der Autobahnpolizei in Günzburg, Erster Polizeihauptkommissar Werner Schedel, sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass der Fahrer nach bisherigen Erkenntnissen und einer Zeugenaussage nicht ins Schleudern gekommen war, sondern „in gelenkter Fahrt“ in den Lastwagen prallte. Dessen Fahrer erlitt einen Schock, der lebensgefährlich Verletzte wurde mit einem Hubschrauber in eine Klinik geflogen.

Es hätten beste Bedingungen auf der A8 geherrscht: Die Fahrbahn war trocken, die Sicht gut und die Sonne schien. Wie der Zeuge erklärt habe, sei der Mann auch nicht mit extrem rasantem Tempo unterwegs gewesen. Beide an dem Unfall beteiligten Fahrzeuge wurden für weitere Untersuchungen sichergestellt. Der Gesundheitszustand des Autofahrers habe sich leicht stabilisiert, an eine Vernehmung sei aber wohl für längere Zeit nicht zu denken.

Polizist sieht Parallelen zwischen zwei Unfällen

Unmittelbar nach dieser Kollision fuhren noch drei Autos aufeinander und ein Lastwagen schob einen Pkw leicht vor sich her. Es blieb bei Blechschäden. In der Gegenrichtung wollte ein Sattelzug kurz vor Günzburg einen anderen Lkw überholen und dafür von der mittleren auf die linke Spur wechseln. Dabei übersah der Fahrer das Auto einer Frau, die bereits nahezu neben ihm fuhr. Sie versuchte noch auszuweichen, geriet mit ihrem Wagen ins Schleudern und kollidierte mit dem Auflieger. Sie wurde leicht verletzt. Auf der Umgehung bei Röfingen wurde bei einem Unfall ebenfalls eine Person leicht verletzt und gegen 18.30 Uhr fuhr bei Leipheim in Richtung München ein Lastwagen im noch bestehenden Rückstau der kurz zuvor aufgehobenen Sperrung der A8 gegen ein Auto.

Schedel hofft, dass die Ursache des ersten Unfalls kurz nach der Bogenbrücke auch mit der Hilfe des eingeschalteten Gutachters überhaupt geklärt werden kann. Denn warum im September nur wenige Kilometer vor dieser Stelle ein Motorradfahrer die Kontrolle über seine Maschine verloren hatte und in die Leitplanke fuhr, werde trotz der gutachterlichen Unterstützung womöglich nicht mehr herauszufinden sein. Der Mann war seinen Verletzungen erlegen.

Werner Schedel sieht durchaus Parallelen bei den beiden Unfällen: Es seien an sich unkritische Überholmanöver gewesen, die tragisch endeten. Auch das Motiv des Falschfahrers, der bei Leipheim Ende November mit seinem Mercedes wohl absichtlich gewendet hatte, in ein anderes Auto gefahren war und so einen Menschen getötet hat, bleibt derzeit offen. Ermittelt wird wegen Mordes, vernehmungsfähig ist der schwer verletzte Unfallverursacher aber noch nicht. Sein Auto wird weiter untersucht.

Mehr Professionalität von Berufskraftfahrern gefordert

Zumindest habe am Donnerstag die Rettungsgasse auf der A8 immerhin stellenweise gut funktioniert – wenn auch nicht durchgehend. In manchen Bereichen sei für größere Fahrzeuge kein Durchkommen gewesen, sagt Schedel. Insbesondere Lastwagen hätten die mittlere und rechte Spur blockiert, „von Berufskraftfahrern würde ich mir dringend mehr Professionalität wünschen“. Robert Schmidt, Geschäftsführer des Autobahnbetreibers Pansuevia, sagt dazu, dass etwa zwei Kilometer bis zum Unfall die Rettungsgasse sehr gut und vorbildlich gewesen sei, aber „im hinteren Staubereich eher dürftig ausgebildet“. Das sei oft zu beobachten.

Die Polizei, so erklärt Werner Schedel, habe am Donnerstag verstärkt darauf geachtet, ob jemand die Unfallstelle filmt oder fotografiert. Aber es sei den Beamten niemand aufgefallen. Das sei immerhin etwas Gutes. Denn insgesamt sei 2017 schon „ein bitteres Jahr“ angesichts von fünf Unfalltoten auf der A8 im Landkreis Günzburg. Hoffentlich klinge das Jahr besser aus und fange das neue besser an.

 

Quelle: Augsburger Allgemeine

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