Die Rettung kommt auf vier Pfoten

Wo ist der vermisste Jogger? Und wo der Waldarbeiter, der ihm helfen wollte?  Hundestaffel und Feuerwehr trainieren gemeinsam ein Notfallszenario.

Die Rettung kommt auf vier Pfoten

Ein Jogger läuft durch den Wald, quer durch einen von Forstarbeitern abgesperrten Bereich, und wird dabei von einem umstürzenden Baum begraben. Ein Arbeiter möchte mit seinem Traktor Hilfe holen, in einer Kurve stürzt der Anhänger um, zwei sich darauf befindliche weitere Personen werden zu Boden geschleudert und irren zunächst unter Schock durch den Wald. Ein Szenario, wie es sich so auch in Wirklichkeit abspielen könnte. Bei der gemeinsamen Übung der Rettungshundestaffel des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Günzburg zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Röfingen am Samstag galt es, die beiden vermissten Personen zu finden und den Jogger zu befreien. Die Röfinger Wehr war übrigens gerade von einem echten Einsatz zurückgekommen – pünktlich zu Beginn der Übung.

Der achtjährige Dallas, ein Deutsch Kurzhaar, eigentlich ein Jagdhund, und der sechsjährige Dreamer, ein Australian Shepherd, zusätzlich ausgebildeter Trümmerhund, stehen in Erwartungshaltung. „Die Hunde wissen ganz genau: Jetzt gilt’s“ sagt Othmar Hagen nach der kurzen Einsatzbesprechung zwischen Hundestaffel und Feuerwehr. Hagen bildet als Hundeführer mit Vera Kreisel als Helferin das eine Team, das zweite besteht aus Kai-Uwe Weber und Janni Köder. Ein kurzes Prüfen der Windrichtung – die Suche muss entgegen dieser verlaufen – und Dallas und Dreamer hetzen in dem jeweils vorgegebenen Bereich rechts und links des Weges durch den Wald. 

Würden menschliche Rettungskräfte allein den Bereich absuchen, würden sie dafür weit mehr Zeit beanspruchen. In einer Entfernung von vielleicht 100 Metern könnte im dichten Gehölz eine Person mit bloßem Auge gar nicht wahrgenommen werden. Doch die Tiere nehmen deutlich mehr wahr.

Großer Idealismus bei den Einsatzkräften

Der Ablauf der Suche ist bei beiden Teams unterschiedlich: Während sich Dreamer beim Aufspüren einer Person durch Bellen bemerkbar macht, verwendet Othmar Hagen ein am Halsband von Dallas befestigtes Bringsel: Dieses nimmt der Hund zwischen die Zähne, bringt es seinem Hundeführer und zeigt ihm damit eine erfolgreiche Suche an. Anschließend führt er ihn an die Stelle, wo sich die Person befindet. Eine Methode, die vor allem in Skandinavien aufgrund der dortigen noch viel weiträumigeren Flächen, häufig angewandt wird.

Inzwischen ist auch der Jogger geborgen. Der Baum wurde unterbaut, damit er sich nicht mehr bewegen kann, und auseinandergeschnitten. Den Verletzten zu befreien sei für seine Männer eher Routine, sagt Kommandant Helmut Motzer. „Sie kennen sich aus, die meisten gehen jeden Samstag ins Holz.“ Wichtig sei der Ablauf selbst, unter anderem das Einrichten von Lotsenpunkten, damit anschließend schnellstmöglich Hilfe an die Unfallstelle gelangen könne. Oliver Manz, stellvertretender Fachdienstleiter bei der BRK-Rettungshundestaffel Günzburg sieht darin nicht nur das notwendige regelmäßige Training, sondern vielmehr auch die Möglichkeit „Baustellen aufzudecken“ – was könnte noch optimiert werden? Für Dallas und Dreamer ist der etwa einstündige Einsatz inzwischen beendet. Enorme Kopfarbeit: Sie sind erschöpft. In den Fahrzeugen am Waldrand dagegen warten bereits fünf weitere Rettungshunde: Maya, Digger, Carlchen, Skye und Leika. Jetzt ist für sie noch zwei Stunden Training angesagt.

Bürgermeister Hans Brendle zeigte sich beeindruckt vom Idealismus der Einsatzkräfte. Auch Helmut Motzer und Oliver Manz gaben sich zufrieden: Hatten sich am Samstag Feuerwehr und Rettungshundestaffel eher auf ihre eigenen Bereiche konzentriert, könnte es im nächsten Jahr eine ähnliche Übung geben, bei der speziell das gemeinsame Zusammenwirken im Vordergrund steht.

 

Quelle: Augsburger Allgemeine

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